Silberspiegel
Sonne, die du unsichtbar dem Auge,
legst nun doch deinen Silberspiegel über's Meer.
Friedlich grüßt dein Glanz uns tröstend,
und erlischt dann bis zum Morgen deiner Wiederkehr,
denn schon bald wird dieser Spiegel sinken
bis zum allertiefsten, dunklen Grund,
bis am Firmament die Sterne blinken,
und vielleicht der Mond erneut
einen Flimmerspiegelstreifen auf die Fläche legt,
der von einer Bucht zur and'ren wandert,
bis im Morgengrau verblassend
alles Glitzern wird hinweggefegt.
Doch schon steigt ein Rosenschimmer
auf am Horizont, vertreibt das Grau -
immer heller wird der Himmel,
wechselt über rosiggolden bis zum Blau
eines schönen, klaren Tages, der erstrahlt
uns zur Freude – wenn wir's fassen -
und - vielleicht trotz Leid und Kummer -
nur für heut' – bezaubern uns zu lassen.
© Barbara6491
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