Texte - Prosa - illustriert

Zu einem irischen Folkkonzert von Sean Keane hatte ich eine Grazer Freundin eingeladen, die einige ver- gnügliche Bücher mit irischen Geschichten geschrie- ben hatte. Sie sollte ihre Bücher im Vorraum des Ver- anstaltungssaals präsentieren.


Wir verbrachten den Nachmittag in einem Möbelhaus, wo ich in der Kinderabteilung entzückende Frottee- schäfchen entdeckte, die lustig schnarchten, wenn man ihnen einen Vorderhuf drückte. Kurz entschlos- sen kauften wir je vier Stück,  setzten sie abends auf den Büchertisch und ließen sie um die Wette schnar- chen, was die Leute zwar königlich amüsierte, aber leider nur wenige zum Buchkauf anregte.


Kurz vor Weihnachten packte ich drei Päckchen mit drei Schäfchen als Geschenk, aber eines behielt ich selbst und setzte es auf die Couchlehne. Meine Freundin sandte mir ein etwas verunglücktes Schaf, das etwas äffisch geraten war, für meins als Gesell-schafter. Fortan hieß meins Molly, und den Neuen nannte ich Fred. Dabei kam mir die Idee, die beiden in unterschiedlichen Positionen zu fotografieren. Beim Betrachten der Bilderserie fiel mir dann die Geschichte ein, in der sehr viel geschlafen wird.


Ein Problem bereitete mir, dass die Geschichte erforderte, dass Molly ihre Augen, die ja nur aus genähten Strichen bestanden, öffnen sollte. Ich schnitt in einem Fotobearbeitungsprogramm zwei Katzen- augen aus, färbte sie auf blau um und fügte sie Molly ein. Dann steckte ich mit Stecknadeln "Frisuren" aus ihren Ohren und fotografierte sie so. Fertig war die Laube!

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