Hinter uns liegt Dauernebelgrau


Hinter uns liegt Dauernebelgrau, das uns erdrückt.

Nun naht die Zeit, in der wir selbst

uns Licht ins Dunkel bringen,

doch die Schwaden wehen wie feuchte Schleier

und lassen Kerzenschein geisterhaft anmuten.

Wir wünschen uns hinauf auf lichte Bergeshöh’n

und lechzen förmlich nach der Sonne Glanz,

wohl wissend, dass sie dort noch scheint.


An einem Vormittag hab’ ich mich doch hinaus gewagt

und war – oh Wunder – ganz entrückt

durch wunderbare Stille,

denn die Nebel verschluckten alles Laute,

dämpften Lärm und Hast.

Die Natur war verschleiert, verwunschen,

sie zeigte sich nur schemenhaft

und schien umso reizvoller.

Die weiche Luft verwöhnte mein Antlitz

mit kühler Feuchte,

und in mir glühte ein inneres Feuer,

das mich wärmte,

da ich stille Freude ob der Ruhe empfand.


Besuche von Adventmärkten

brachten zwiespältige Empfindungen.

Feierliche Klänge der Turmbläser und lodernde Feuer

erfüllten mein Innerstes mit großer Freude.

Punsch und weihnachtliche Düfte aus der Backstube

weckten Kindheitserinnerungen,

aber Marktstände mit viel Kitsch,

den eigentlich niemand braucht,

holten mich in die Wirklichkeit zurück.


Die beiden schlichten Kerzen mit wenig Schmuck,

die ich draußen vor unserer Haustür anzünde,

sobald es dämmert,

bringen mir jedoch wieder Andacht und Stille.

Innehalten für einige Augenblicke,

einfach „sein“ und in das warme Licht schauen,

Wärme und Frieden empfinden.


Selbst ein Licht zu sein,

allen Widrigkeiten zum Trotz,

hilft über Vieles hinweg.

Liebevoll ausgesuchte Geschenke

in der Hoffnung, Familie und Freunden

meine Wertschätzung für ihr Da-Sein zu vermitteln,

schön zu verpacken, zu verstecken -

und hoffentlich rechtzeitig wieder zu finden,

ist eine besonders schöne Seite des Advent.

Freut Euch mit mir!


© Barbara6491

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0